Liebe Leserin, lieber Leser!


Vielen Dank dafür, dass Sie sich für das TeamPinBoard interessieren. In diesem Abschnitt erfahren Sie etwas über folgende Themen:


- Warum der Einsatz des TeamPinBoards

- Entstehung des TeamPinBoards

- Das TeamPinBoard und Kooperatives Lernen

- Begründung für den Einsatz des TeamPinBoards



Warum 


Das TeamPinBoard findet nun schon seit 20 Jahren Anwendung in vielen tausend Klassenzimmern im gesamten deutschsprachigen Raum in allen möglichen Schulformen.
Gedacht ist es als Instrument der Ermutigung, es soll sichtbar machen, wie ein förderliches, soziales Miteinander in der Schule planvoll und gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern umgesetzt werden kann.

Das TeamPinBoard soll Ausdruck einer inneren Überzeugung von Wertschätzung gegenüber einer Lerngruppe sein. Das Instrument lebt von einem vorbildhaften Verhalten und möchte konkrete und kleinschrittige Angebote machen, damit ein förderliches, soziales Miteinander in einer Klassengemeinschaft etabliert werden kann. Natürlich ist es kein "Allheilmittel", es kann aber, auch im Zusammenspiel mit vielen anderen Methoden (Klassenrat, Rollenspiel, u.ä.) helfen, Verhaltensprobleme zu reduzieren!



Entstehung 


Das TeamPinBoard ist ein Ergebnis einer mehrjährigen Auseinandersetzung mit Erziehungsplanung im Unterricht mit Schülern im Grund- und  Mittelschulstufenbereich. Dabei stand zu Beginn das Bedürfnis, Regeln, die eine Klasse für ihr Miteinander beschlossen hatte, gezielt zu visualisieren. 

Ein bloßes Festlegen von Regeln reichte im Unterrichtsalltag nicht aus, diese auch entsprechend einzuhalten. 

Durch einen positiven Zugang zu Sozialfertigkeiten, der einerseits nicht durch negative Sanktionen geprägt war, andererseits aber konkrete Handlungs- und Sprachmuster (Indikatoren) vorgeben konnte, wurde das Klima in der Klasse besser, Schülerinnen und Schüler erwarben dadurch eine auffällig höhere Sozialkompetenz und hielten sich mehr an abgemachte Regeln. 


Vorteile, die der Einsatz des TeamPinBoards bringt:

A] Überschaubarkeit:

Sozialfertigkeiten werden lernbar durch eine Gliederung der Ziele in überschaubare Abschnitte. Es steht immer nur ein Ziel im Vordergrund.

B] Visualisierung: 

Ziele werden optisch ansprechend angeboten. So werden mehrere Sinne angesprochen. (Die Werbung hat so etwas längst für sich nutzbar gemacht!)

C] Ermutigung: 

Defizite im Sozialverhalten können gezielt durch positive Hinweise aufgearbeitet werden. Sanktionen negativer Art sind nicht mehr so häufig nötig.

D] Permanente Verfügbarkeit: Die Lehrkraft kann jederzeit während des Unterrichts auf das TeamPinBoard verweisen und Tipps zur besseren Einhaltung eines Sozialzieles geben. 

E] Flexibler Einsatz: 

Ziele können jederzeit [pro Stunde, pro Tag, pro Woche ...] ausgetauscht und erweitert werden.
F] Individuelle Erziehungsplanung: Nach einer Phase, in der klassenweit die gleichen Sozialziele erarbeitet werden, ist es möglich mit den Schülerinnen und Schülern individuelle Erziehungsziele zu finden und zu erarbeiten. 



Das TeamPinBoard und Kooperatives Lernen  


Der Einfluss der Idee vom Kooperativen Lernen spielte bei der Etablierung des TeamPinBoards eine große Rolle. In diesem Modell spielt die Vermittlung von Sozialfertigkeiten (social skills)als ein Basiselement eine große Rolle. Das TeamPinBoard ist zum einen (siehe Foto in Rubrik "Einsatz") ein sichtbarer Bereich im Klassenzimmer, zum anderen ein systematisierter Lehrgang, der hilft, Sozialfertigkeiten im Unterricht gezielt zu erlernen und anzuwenden. Die Ziele für das TeamPinBoard werden in Absprache und Mitarbeit der Schülerinnen und Schüler erstellt und können immer wieder bei Bedarf erweitert werden. Jede Lehrkraft, die die Systematik im Unterricht einsetzt, kann so auch immer neue, individuell auf die Bedürfnisse der jeweiligen Klasse zugeschnittene Ziele formulieren, aufschlüsseln und installieren. 

Bei der Arbeit mit dem TeamPinBoard spielen Indikatoren, konkrete Handlungs- bzw. Sprachmuster eine bedeutende Rolle. Diese werden mithilfe der T – Diagramm - Methode in Untergruppen gebündelt. Ein übergeordnetes Sozialziel (z.B. „Wir gehen höflich miteinander um.“) kann so durch zwei Indikatorengruppen (Ich sehe – Ich höre) vermittelt werden. In dieser Einteilung werden konkrete Handlungs- und Sprachmuster (z.B. Ich sehe: ein freundliches Gesicht; Ich höre: „Bitte – Danke“) gesammelt und gezielt visualisiert. Die Indikatoren stehen jederzeit sichtbar im Klassenraum bzw. in einem Klassenordner zur Verfügung, so dass die Lehrkraft mit ermutigender und sanktionsfreier Art auf diese Indikatoren verweisen kann. 


Insgesamt soll das TeamPinBoard Ausdruck einer inneren Überzeugung von Wertschätzung gegenüber der Lerngruppe sein. Das Instrument lebt von einem vorbildhaften Verhalten und möchte konkrete und kleinschrittige Angebote machen, damit ein förderliches soziales Miteinander in einer Klassengemeinschaft etabliert werden kann. Natürlich ist es kein Allheilmittel, es kann aber, auch im Zusammenspiel mit anderen Methoden (Klassenrat, Rollenspiel u.ä.) helfen, Verhaltensprobleme zu reduzieren. 



Begründung für den Einsatz 


Es seien an dieser Stelle zwei Gründe genannt, warum der Einsatz des TeamPinBoard in der Schule sinnvoll erscheint:

Es ist erstens eine Methode, mit der sich nachvollziehbar, d.h. in kleinen Schritten gemeinsam mit Kindern Sozialkompetenz erlernen lässt.
Hierbei spielen Indikatoren, die für ein bestimmtes Sozialziel von Bedeutung sind, eine große Rolle. Häufig wundert man sich, dass Schülerinnen und Schüler nicht mehr „höflich“ zueinander sind, obwohl man doch häufig gerade an diese Höflichkeit appelliert. „Seid doch höflich zueinander…“ heißt es immer wieder in unterschiedlicher Lautstärke in vielen Klassenzimmern. Der reine Appell allein genügt heutzutage nicht mehr. Woran liegt das? Unsere Schülerinnen und Schüler haben heutzutage oftmals keine genaue Vorstellung mehr von dem Begriff „Höflichkeit“. Er ist zu einer leeren Worthülse verkommen. 


Daher sollen Indikatoren, konkrete beobachtbare bzw. hörbare Verhaltensmuster wie z.B.: ein freundliches Gesicht, Augen, die sich anschauen, oder Sprechbeispiele wie „sich mit dem Vornamen ansprechen, sich begrüßen, sich verabschieden, angeboten werden. 


Mit dem TeamPinBoard verbindet sich zudem das Anliegen, in einem schulischen Rahmen einen pädagogischen Konsens bzw. ein pädagogisches Kontinuum zu schaffen, denn soziale Verhaltensauffälligkeiten treten dort häufiger auf, wo sich Lehrer hinsichtlich grundsätzlicher Erziehungsziele und Erziehungsmethoden uneins sind, wo Beliebigkeit und Gegenläufigkeit das pädagogische Handeln kennzeichnen. Daraus folgt, dass ein Schulkollegium ein pädagogisches Konzept, einen Ethos erarbeiten muss, an dem sich das Handeln ausrichtet. In einigen Schulqualitätsstudien (Rutter, 1980) wurde herausgefunden, dass ein pädagogischer Konsens Verhaltensauffälligkeiten in deutlichem Maße reduzieren hilft. 


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